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Wilhelm Wickertsheimer

Als Naturfreund und Wanderer hielt Wilhelm Wickertsheimer im Übergang vom Realismus zum Expressionismus die Schönheiten der Natur, die er sogar als Soldat in der mörderischen Schlacht an der Somme fand, fest. Seine regionalen Schwerpunkte waren Schwarzwald, Ortenau und Bodensee.

Die Sammlung Wickertsheimer enthält 400 Werke.

Geboren 1886 als Sohn des Malermeisters Johann Wilhelm Wickertsheimer und seiner Frau Sophie Elisabeth Wickertsheimer, geb. Eckermann, in Lahr im Schwarzwald .
1900-1903 Lehre als Maler (Anstreicher)
1904 Gesellenprüfung im Malerhandwerk
1900 – 1905 Schüler des schweizer Kunstmalers August Burkhard
1905 – 1907 Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, Schüler von Hans Thoma
In den Semesterferien Dekorationsmaler in Zürich sowie
Kirchenmaler und Restaurator in der Kunstwerkstätte Victor Metzger Überlingen
1907 Übernahme des elterlichen Malerbetriebs
1909 Meisterprüfung als Malermeister
1914 bis 1916 Soldat in der Schlacht an der Somme, in dieser Zeit malte er die historischen Aquarelle
1918 Weiterführung des elterlichen Betriebes
1927 erste Ausstellung zusammen mit den Malern Hermann Dischler, Curt Liebich, Julius Heffner, Wilhelm Nagel u.A. als Ausstellungsgemeinschaft „Die Schwarzwälder“
ab 1939 konnte er sich wegen seines künstlerischen Erfolges voll und ganz der Kunstmalerei widmen.
Bevorzugt widmete er sich der Landschaftsmalerei in den Regionen Ortenau, Schwarzwald und Bodensee.
1968 starb Wilhelm Wickertsheimer

2016 Zu Ehren und zu seinem Andenken wird 2016 der Wickertsheimer-Weg in Lahr eröffnet.

Wilhelm Wickertsheimer gilt als bedeutender Landschaftsmaler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für die Bereiche Südschwarzwald und Ortenau. Besonders viele Motive fand er in seiner Heimatstadt Lahr, am Schutterlindenberg und am Gaisberg, im Elztal, an Feldberg und Hornisgrinde und im Bereich Bernau. Es existieren aber auch viele Bilder vom Bodensee, aus der Schweiz und aus Paris. Eine absolute Rarität ist eine Aquarellsammlung, die er als Soldat im Ersten Weltkrieg während der Schlacht an der Somme malte und mit entsprechenden schriftlichen Informationen versah.

Die meisten Bilder malte er auf Pappe mit Ölfarbe, es existieren aber auch Ölbilder auf Leinwand, eine Vielzahl von Aquarellen und Kohle- und Bleistiftzeichnungen.

Er zog immer wieder mit Staffelei, Malkasten und Hocker hinaus, um in freier Natur seine Motive zu finden, zu skizzieren und teilweise auch komplett zu malen. Man findet heute noch in manchen Wanderhütten und in traditionellen Schwarzwaldstuben von Gaststätten seine Bilder. Es gibt nur wenige Bilder von Wickertsheimer, auf denen Menschen zu sehen sind. Lediglich bei den Ansichten von Bauernhöfen, Kirchen oder Ortschaften sieht man hin und wieder skizzierte Personen. Gerade letztere Bilder von Gebäuden und Ortschaften sind heute wichtige Zeitzeugen und Dokumentationen der damaligen Zeit, da viele Gebäude im Krieg zerstört wurden oder der Modernisierung zum Opfer gefallen sind.

Er versuchte sich gelegentlich in der abstrakten Malerei, malte aber hauptsächlich realistisch, eher einer Fotografie ähnlich. Die Wirkung seiner Bilder ist meist von besonderem Licht (Winter-, Abendstimmung) sowie von den Gewalten der Natur (Wolken, Nebel, Schnee) geprägt. Als gelernter Maler (Anstreicher) beherrschte er auch das Bemalen von Möbeln mit bäuerlichen Motiven, wie es um diese Zeit modern war.

Zusammen mit den Malern Hermann Dischler, Curt Liebig, Julius Heffner, Wilhelm Nagel und anderen schloss er sich 1926 zur Ausstellungsgemeinschaft „Die Schwarzwälder“ zusammen, die 1927 in Freiburg ihre erste gemeinsame Ausstellung veranstaltete.

Ab Herbst 2016 kann man in Lahr auf dem vom Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Lahr intiierten Wickertsheimer Rundweg eine Auswahl seiner Werke besichtigen.

Werke und Sammlungen

Sammlung